Waterfront Redevelopment Münster

Entwicklung vom Stadthafen zum Kreativkai

Christian Krajewski

Vorgestellt von:
Dr. Christian Krajewski

Uni Münster

Keyfacts

Projektstart: 1990er
seit 2016: Revitalisierung des Südufers

#3

Revitalisierung, Ausbau und Aktivierung des Hafengeländes

Seit den 1990er-Jahren werden Teile des Stadthafens von Münster „revitalisiert“ – das bedeutet: Gebäude werden erneuert oder neugebaut und Leerständen wird mit neuen Nutzungskonzepten begegnet. Aus dem ehemals brachliegenden Hafen- und Uferzonen entstanden hochwertige und lebendige Stadträume für Münster.

Dr. Christian Krajewski von der Uni Münster berichtet über den Prozess des Waterfront Redevelopments und gibt Einblicke in den Nutzungsmix aus Kreativwirtschaft, Gastronomie, Dienstleistungen und Büros.

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Best-Practice-Beispiel: Waterfront Redevelopment

Lessons Learned aus der Stadtkantine #3

Kreativwirtschaft als Standort-Faktor
Leerstände gewinnen durch künstlerische Pioniernutzungen an Qualität, welche als temporäre Zwischennutzung stark imageprägend und frequenzbildend wirken. Ein Nutzungswandel kann daher auch durch indirekte Steuerung und das Aufgreifen vorhandener Entwicklungen bewirkt werden, nicht immer sind eine gezielte Steuerung und Leerstandsmanagement nötig. Wichtig ist allerdings, rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Bottom-up-Prozesse
Stadtentwicklung von unten muss als Chance begriffen – und Partizipationsprozesse und Ideen aus dem Quartier heraus entwickelt werden. Pioniernutzungen können von der Stadt aufgegriffen und später in ein Nutzungskonzept überführt werden.

Steuerndes Eingreifen seitens der Stadt
Städte und Kommunen haben als Grundstücksbesitzer eine starke Position. Entsprechend sollten Sie Steuerungsmaßnahmen wie z. B. spezifische Vergabeverfahren oder Grundstücksvergaben im Erbbaurecht konsequent nutzen. Auch der Ankauf stadträumlich relevanter Grundstücke sollte gefördert werden.

Einbindung lokaler/regionaler Akteur:innen und Investitionen aus der Privatwirtschaft
Private Investitionen und Engagement von lokalen Akteur:innen, einheimischen Investor:innen und regionalen Unternehmen trägt maßgeblich zu einem kontinuierlichen und stabilen Erneuerungsprozess bei. Lokale Unternehmen können (z. B. im Rahmen einer Public-Private-Partnership) auch gesellschaftlich relevante, öffentliche Räume mitfinanzieren oder als Förder:innen auftreten bzw. die Schirmherrschaft übernehmen. Die Wirtschaftsförderung kann dabei ein wichtiger Partner sein.

Frequenzbringende Nutzungen – aber auch Freiflächen ohne Konsumzwang
Die Etablierung von Gastronutzungen im EG sowie Restaurants mit Außengastronomie bringen Frequenz und können maßgeblich zu einer frühzeitigen Belebung des Stadtraums beitragen. Aber auch konsumfreie Freiflächen müssen von Anfang an etabliert werden.

Auswirkungen auf benachbarte Quartiere beachten
Bei Neuentwicklungen kann es schnell zu Konkurrenzsituationen im städtischen Gefüge kommen. In diesem Fall gilt es die individuellen Stärken und das Image des jeweiligen Quartiers genau auszutarieren, um alle Standorte am Leben zu erhalten. Gestiegene Lebensqualität muss auch langfristig durch bezahlbaren Wohnraum und ein zeitgemäßes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement erhalten werden.

Bewerbungen zur Kulturhauptstadt o. Ä. können als Initiator für Stadtentwicklung dienen und Veränderungsprozesse anstoßen
Zwingend notwendig dafür sind der Rückhalt aus der Politik und von politischen Akteur:innen.

Das „Gemeinsame“ als Erfolgslösung
Langfristig sind Stadtentwicklungsprozesse nur im Miteinander aller Akteur:innen und in Kooperation mit Immobilieneigentümer:innen möglich.

Copyright/Fotos: C. Krajewski

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