Tapetenwechsel Bochum

Räume auf Zeit für kreative Ideen

Bettina Zobel

Vorgestellt von:
Bettina Zobel

Leiterin, Bochum Marketing GmbH

Keyfacts

Projektdauer: 2018–2024
Zwischennutzung in der Innenstadt

 

#13

Kulturräume für Kreative statt Leerstand in der Innenstadt

Was tun mit dem Leerstand in der Innenstadt? In Bochum werden seit 2018 Leerstände mit Zwischennutzungen von Kreativschaffenden bespielt.

Bettina Zobel und ihr Team vom Stadtmarketing Bochum vernetzen im Projekt Tapetenwechsel Bochum verschiedene Akteur:innen, wie Immobilieneigentümer:innen und Kreative, und begleiten den gesamten Prozess von der Idee bis zur Nutzung. In einem Zeitraum von vier bis acht Wochen können Kreativschaffende die Leerstände bespielen – zum Beispiel mit urbanen Produktionen, als Schaufenster oder mit Vorträgen.

Die Überzeugung von Tapetenwechsel: neue Erlebnisse und neue Orte der Kreativität beleben und stärken zentrale Standorte. Der Wechsel der Nutzungen führt zu Transformation, Überraschungen und neuen Impulsen. Außerdem erhalten Kreativschaffenden, Initiativen und Start-ups die Möglichkeit, sich auszuprobieren, zu präsentieren und zu vernetzen.

Bettina Zobel ist überzeugt: Diese neugeschaffenen Möglichkeitsräume steigern die Attraktivität des Standortes, erleichtern die spätere Weitervermietung und reduzieren Leerstände.

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Best-Practice-Beispiel: Tapetenwechsel Bochum

Lessons Learned aus der Stadtkantine #13

Von Beginn an breite Kommunikation
Websiten als Aushängeschild sowie aktuelle Inhalte und Beiträge stärken die Sichtbarkeit der Projekte in der Öffentlichkeit. Gerade Erfolgsgeschichten mit konkret sichtbaren Ergebnissen überzeugen Immobilieneigentümer:innen.

Link vom öffentlichen in den digitalen Raum
Ein QR-Code auf den Plakaten von Tapetenwechsel im öffentlichen Raum verweist auf die Webseite und verlinkt weitere Informationen.

Hinterfragen der Intentionen der Nutzer:innen
um geeignete Nutzungen und Nutzer:innen für die zu bespielenden Räume zu finden und um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aufwand und finaler Umsetzung zu finden. Mit den Nutzer:innen ist genau zu klären, wann und wie häufig ein Raum oder eine Fläche bespielt wird.

Zwischennutzungen auf mehreren Ebenen denken
Kurz-, mittel- und langfristige Bespielung der Räume durch verschiedene Akteur:innen (Kunst- und Kreativschaffende, Start-ups etc.). Alle Zwischennutzungen sollten multifunktional gedacht werden.

Umsetzung von Zwischennutzungen erfordert Kreativität, Spontanität und gute Geschichten
Zuständigkeiten, (finanzielle) Abhängigkeiten und unklare Arbeitsstrukturen erschweren schnelles und spontanes Handeln. Direkte Handlungsoptionen, eine gewisse Freiheit bei Entscheidungsprozessen und die dauerhafte Anmietung bzw. Zugriff auf mind. zwei Flächen ermöglichen die Umsetzung kurzfristiger kreativer Projekte.

Vertrauen als Schlüssel für den Umgang mit Immobilieneigentümer:innen
Vorbehalte gegenüber möglichen Nutzer:innen können Immobilieneigentümer:innen von einer Zwischenbespielung ihrer Immobilie abhalten. Deshalb ist eine gute Kontaktpflege und Vertrauensarbeit mit den Immobilieneigentümer:innen wichtig und ihr sollte viel Zeit eingeräumt werden.

Kontinuierliche Kontaktpflege mit relevanten Vertretern der Stadtgesellschaft
Nur über ein großes Netzwerk zu Vereinen, Initiativen und Einzelpersonen können Aufmerksamkeit für Projekte und Fördermöglichkeiten geschaffen werden. Gerade in der Anfangsphase ist die regelmäßige Teilnahme an Kreativstammtischen sowie die Kooperation mit der Wirtschaftsförderung essentiell.

Copyright/Fotos: Bochum Marketing GmbH

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