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Klimawäldchen Heilbronn

Mit Grünoasen gegen Hitzeinseln und den Klimawandel

Vorgestellt von:
Oliver Toellner

Grünflächenamtsleitung Heilbronn

Keyfacts


Entstehung: Erstes Wäldchen 2019 im Zuge der BUGA, zweite Installation seit 2022

Reduktion versiegelter Flächen durch Installation hochwertiger Baumstrukturen

#39

Die "Klimawäldchen": Steigende Temperaturen in Städten? Stadt Heilbronn geht mit Grünoasen voran

Mit den „Klimawäldchen“ reagiert Heilbronn auf die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels, wie starke Hitzebelastung und Trockenheit, indem es kleine grüne Oasen in der Stadt schafft.

Der Klimawandel und die damit einhergehenden steigenden Temperaturen stellen bereits heute Städte vor große Herausforderungen und erschweren nicht nur vulnerablen Personengruppen wie Kindern und älteren Menschen in den Sommermonaten das Verweilen im öffentlichen Raum. Vor allem die Zentren unserer Städte sind stark versiegelt, heizen sich dementsprechend stark auf und bieten deshalb wenig Aufenthaltsqualität.

Was kann man dagegen tun? Die Antwort liegt auf der Hand – Städte müssen wieder für den Menschen und nicht für Autos gebaut werden! Die drastische Reduktion von versiegelten Flächen und die gleichzeitige Installation von qualitativ hochwertigen Grün- und Wasserflächen kann zu einer signifikanten Reduktion der Temperaturen führen und damit mehr Lebensqualität in unseren Städten schaffen.

Die Stadt Heilbronn geht mit ihren Klimawäldchen voran und schafft kleine Grünoasen in der Stadt. Zur BUGA 2019 wurde das erste Wäldchen am Wollhaus installiert. 2022 folgte die zweite Waldstruktur auf dem Festplatz Heilbronns, der Theresienwiese. Die Flächen bieten Erfrischung und Kühlung für die Bewohner:innen, dienen als Treffpunkte und fördern die Biodiversität sowie den mikroklimatischen Unterschied im urbanen Raum. Im Sommer können durch die Installation Temperaturunterschiede von bis zu 11 Grad erreicht werden. Dies wird sowohl durch die Vegetation als auch durch in den Wäldchen installierte Wasservernebler erreicht. Davon profitieren tun dann nicht nur Menschen, sondern auch die dort ansässige Tierwelt.

In der 39. STADTKANTINE (vom 04.06.2024) sprachen wir mit Oliver Toellner, Grünflächenamtsleiter der Stadt Heilbronn über das Projekt Klimawäldchen.

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Best-Practice-Beispiel: Klimawäldchen

Lessons Learned aus der Stadtkantine #39

Mehr Mut Dinge auszuprobieren: Nicht nur aber auch im Zuge des Klimawandels brauchen wir mehr Mut, Dinge auszuprobieren, unkonventionelle Wege zu gehen, veraltete Denkmuster abzulegen und unsere Zweifel hinten anstehen zu lassen.

 

Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist entscheidend:  Die erfolgreiche Umsetzung des Projekts erforderte eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen städtischen Abteilungen, einschließlich Tiefbau, Stadtplanung und Betriebsamt. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglichte es, integrierte Lösungen zu finden und das Projekt möglichst effizient zu realisieren.

 

Sicherstellung von langfristiger Pflege: Die dichte Bepflanzung des Klimawäldchens erfordert eine kontinuierliche Pflege, was eine langfristige Planung und Ressourcenzuweisung notwendig macht.

 

Frühzeitige Einbindung relevanter Stakeholder:innen:  Die Einbindung des Festplatzbetreibers des Heilbronner Volksfestes war entscheidend, um wirtschaftliche Risiken zu minimieren und die Akzeptanz des Projekts zu sichern. Hieran zeigt sich, wie wichtig es ist, relevante Stakeholder frühzeitig in den Planungsprozess einzubeziehen.

 

Kein Vandalismus: Es gab Bedenken, dass das Klimawäldchen aufgrund des Alkoholkonsums auf dem Festplatz zu einer „Pissecke“ hinter dem Bierzelt werden könnte. Diese Sorge konnte jedoch durch strategische Sicherungsmaßnahmen und die positive Prägung des Raumes überwunden werden. Es wurden keine nennenswerten Schäden durch Vandalismus verzeichnet, obwohl es an manchen Tagen zu einer regen Nutzung kam, bei der Pflanzen heruntergedrückt wurden.


Copyright/Fotos: Stadt Heilbronn – Grünflächenamt

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