Stadtkantine_Logo-01

METROPOLENHAUS am Jüdischen Museum

Multi-use-Immobilie in Berlin Mitte

Benita Braun.Feldweg

Vorgestellt von:
Benita Braun-Feldweg

bfstudio-Architekten

Keyfacts

Projektdauer: 2011–2018
Gewinner: Deutscher Städtebaupreis 2020

#10

Mischnutzung feiern – und Verantwortung übernehmen

Das METROPOLENHAUS in Berlin ist ein „interkulturelles Mosaik“ zum Arbeiten und Leben, für sozial-kulturelle Freiräume und eine aktive Nachbarschaft – mitten in Berlin. Benita Braun-Feldweg von den bfstudio-Architekten stellt das Mischnutzungsprojekt in der 10. Stadtkantine vor.

Das Team von bfstudio-Architekten bewegt sich in einer Doppelrolle zwischen Bauherr und Architekt. Aus dieser Position heraus entstehen ganzheitliche und mehrdimensionale Nutzungskonzepte – wie das METROPOLENHAUS Am Jüdischen Museum in Berlin Mitte.

Außerdem setzt bfstudio-Architekten auf geteilte Verantwortung – unter anderem durch Querfinanzierungskonzepte. Ein Beispiel: Die Querfinanzierung des „aktiven Erdgeschosses“ (nicht-kommerzielle Flächen, Gastronomie-/Gewerbeflächen für die Nachbarschaft) setzt auf „Sozialverpflichtung durch Eigentum“. Das bedeutet: Die Eigentümer:innen der Obergeschosse finanzieren das „aktive Erdgeschoss“ anteilig mit.

Kurartiert werden die temporären Projekträume, die etwa 40 % des „aktiven Erdgeschosses“ ausmachen, von der Kulturplattform feldfünf. Das Team von feldfünf übernimmt die essentielle Rolle als Kurator:in oder auch Kümmer:in. Im Erdgeschoss überlagert sich der öffentliche und der private Raum durch die Gestaltung des Gartens und der architektonischen Offenheit.

Das Metropolenhaus wurde unter anderem mit dem Deutschen Bauherrenpreis 2020 und dem Deutschen Städtebaupreis 2020 ausgezeichnet.

STADTKANTINE #10 verpasst?
Jetzt den Web-Talk als Video anschauen

Best-Practice-Beispiel: METROPOLENHAUS am Jüdischen Museum

Lessons Learned aus der Stadtkantine #10

Verantwortung durch Co-Finanzierung
das Konzept der Co-Finanzierung nach dem Motto „Privateigentum finanziert Gemeinwohl“ fördert Verantwortung auf Seiten der Finanzierer:innen. Sie sind nicht nur Käufer:innen, sondern selbst Teil eines Konzeptes.

Das Schaufenster als Verbindungsorgan
Die Geschäfte in den Innenstädten waren während der Corona-Pandemie leer. Die Schaufenster können jetzt als maßgebliches Verbindungsorgan, z. B. in Form einer Ausstellungsfläche, zwischen dem Innen und dem Außen dienen.

Das Quartier als wichtigste Ressource
Die Nachbarschaft ist ein zentraler Anknüpfungspunkt bei der Gestaltung von (Innenstadt-)Flächen. Hierbei ist es von Bedeutung Orte der Begegnung zu schaffen, die während des gesamten Prozesses dem Austausch und der Vernetzung dienen. Vor allem die Kinder einer Nachbarschaft stellen ein zentrales Verbindungselement dar und sollten als Gestalter:innen ihrer Nachbarschaft wahrgenommen werden.

Kurator.innen sind essentiell für unsere Städte
Da unsere Städte stetig im Wandel sind, müssen die Veränderungen und Auswirkungen fortlaufend neu gedacht werden. Hier braucht es Menschen, die sich in dieser Rolle sehen und Verantwortung dafür übernehmen. Kurator.innen treten als Kümmer:innen unserer Städte auf.

Unabhängigkeit und Flexibilität durch die Erweiterung der eigenen Rolle
Die Erweiterung der eigenen Rolle als Planer:in fördert die Unabhängigkeit und die Geschwindigkeit der Umsetzung des Projektes. Zwar führt die Erweiterung der eigenen Rolle als bspw. Bauherr:in zu mehr Verantwortung, aber Abhängigkeiten von anderen Entscheidungsträger:innen werden reduziert und Prozesse nicht so schnell oder leicht ausgebremst.

Orte der temporären Nutzung müssen unterschiedlich genutzt werden können
Die Gestaltung der Freiräume als Orte der temporären Nutzung sollte möglichst neutral sein, um dem Wunsch nach Repräsentation der eigenen Gruppe im Raum zu entsprechen.

Konzeptorientierte Vergabeverfahren
Für mehr städtebauliche Qualität sollten Konzept und Darlegung eines Mehrwerts für das Quartier bei Ausschreibungen mindestens genauso hoch gewichtet werden wie der Preis. Dazu zählt auch die Verpflichtung zu einem ganzheitlichen Gestaltungsprozess, der nicht mit Fertigstellung einer Immobilie endet, sondern sich auch danach für die Bespielung der Flächen verantwortlich zeigt

Copyright/Fotos: bfstudio-Architekten

Weitere Erfolgsprojekte entdecken

Stadtkantine #40

IBA Hamburg (2006-2013)

Die Internationale Bauausstellung Hamburg (2006–2013) war eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas und trieb unter dem Motto „Sprung über die Elbe“ die Transformation der südlichen Stadtteile voran, während seit 2014 die IBA Hamburg GmbH als Stadtentwicklungsgesellschaft für die Weiterentwicklung der Quartiere zuständig ist.

Weiterlesen »
Stadtkantine #35

ALTE MU

Die Alte Mu ist ein Cross-innovatives Kreativzentrum im Zentrum Kiels. Im Gespräch mit Friederike Kopp, Community Managerin im ALTE MU Impuls-Werk e.V.

Weiterlesen »