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THE HAUS

Ein temporäres Street-Art-Projekt von Pandion und der Berliner Leerstandsallianz Transiträume

Eva Nieuweboer

Vorgestellt von:
Eva Nieuweboer

Projektmanagerin
PANDION AG

Keyfacts

Projektdauer: 8 Wochen (2017)
Zwischennutzung in der Innenstadt

#8

Eine alte Bank wird zur größten Urban-Art-Galerie der Welt – für 8 Wochen

Was passiert, wenn man 168 Street Artists in eine alte Bank am Berliner Kudamm sperrt? Das hat sich der Projektentwickler PANDION AG gefragt – und es 2017 ausprobiert. Im THE HAUS entstand die größte temporäre Urban-Art-Galerie der Welt. Eine kreative Zwischennutzung – und der Start einer ganzen Reihe an Projekten auf Zeit.

Nach nur acht Wochen war der Galeriezauber vorbei und PANDION konzentrierte sich auf die „nutzungsorientierte Metamorphose“: Der Projektentwickler realisierte das gleichnamige Objekt THE HAUS mit 65 Eigentumswohnungen und zwei Gewerbeeinheiten.

In der Stadtkantine sprachen wir mit PANDION-Projektmanagerin Eva Nieuweboer und Michael Hapka, dem Vorsitzendem der Berliner Leerstandsallianz Transiträume e.V., über künstlerisch-kulturelle Zwischennutzung und das Projekt THE HAUS.

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Best-Practice-Beispiel: THE HAUS in Berlin

Lessons Learned aus der Stadtkantine #8

Neben ehrenamtlichen Initiativen und privatwirtschaftlichem Engagement braucht es Netzwerke und Vermittlungsplattformen
Regelmäßige Diskussionsrunden und persönliche Gespräche schaffen Vertrauen und geben neue Impulse. Insbesondere lokale Immobilieneigentümer:innen müssen bei der Umsetzung von Zwischennutzungen vor Ort unterstützt werden. Auch ein bundesweiter Austausch über erfolgreiche Zwischennutzungen und Best Practices liefern neue Ideen.

Es braucht Mut, gegenseitiges Vertrauen und viel Eigenregie
Beide Seiten, Eigentümer:in und Kreativschaffende:r, müssen sich aufeinander einlassen. Dabei helfen Moderatoren, die den Prozess begleiten.

Win-Win-Win-Situationen und dreidimensionalen Erfolg schaffen
Die Immobilie findet eine sinnvolle Zwischennutzung, die Bespielung kann Karrierestart für junge Künstler:innen sein und der Image-PR für Städte, Standorte, Unternehmen, Kunst- und Kreativwirtschaft dienen.

In Zukunft wird eine ganzheitliche Betrachtung von Immobilien weiter an Bedeutung gewinnen,
insbesondere im Hinblick auf den nachhaltigen Einsatz von Ressourcen, aber auch ökologischen und sozial-gesellschaftlichen Aspekten.

Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit sollten über Nutzungsvereinbarungen (inkl. Bildrechte der Veranstaltungen) und Mietverträge klar geregelt sein,
um Sicherheit über Verantwortungen und Zuständigkeiten für alle Parteien zu schaffen. Eine Zwischennutzung von mind. 3 Monaten hat sich in der Umsetzung als sinnvoll etabliert, genauso wie eine monatliche Kündigungszeit, um in die Vollvermietung gehen zu können.

Frühzeitiger Schulterschluss mit den Genehmigungsbehörden
(Stadt, Bezirksverwaltung), um Zwischennutzungen auch unkompliziert auf den Weg zu bringen. Dabei müssen auch Nutzungsänderungen auf Verwaltungsseite schneller genehmigt werden.

Rückgriff auf lokale Netzwerke und Strukturen in der Nachbarschaft
Nutzungen müssen der Zielgruppe vor Ort gefallen, es dürfen keine „Closed-Shop-Veranstaltungen“ für ein bestimmtes Klientel entstehen.

Den Erlebnisfaktor von Räumen betonen und Raum zum Ausprobieren bieten
Pop-up-Konzepte (ggf. an verschiedenen Standorten) können Testlauf für den Sprung in die Selbstständigkeit sein und wichtige Impulse für das Umfeld liefern. Oft können sich Nutzungen anschließend auch dauerhaft in einem konventionellen Mietverhältnis etablieren.

Öffentliche Fördertöpfe generieren
Kreative Zwischennutzungen sollten finanziell unterstützen werden, da sie einen Mehrwert für das Quartier bieten.

Infrastrukturelle Einrichtungen wie Wasser, Strom und Toiletten dürfen nicht zu früh abmontiert bzw. abgemeldet werden

Copyright/Fotos: PANDION AG

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