Kaufhaus L&T

Oder: Wie Einzelhandel zur Erlebniswelt wird

Thomas Ganter

Vorgestellt von:
Thomas Ganter

Geschäftsführer des L&Ts

Keyfacts

seit 2006: kontinuierliche Erweiterung 
2007: Eröffnung Markthalle
2018: Eröffnung Sporthaus mit Hasewelle und City Gym

#11

Wellenreiten und shoppen im Kaufhaus L&T in Osnabrück

Viele Kaufhäuser müssen aufgrund des Strukturwandels schließen – und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Das L&T Kaufhaus in Osnabrück stellt sich den Herausforderungen und setzt auf eine Erlebniswelt im Einzelhandel: mit Indoor-Surfen, Gastronomie und Fitnessstudio.

Außerdem setzt Thomas Ganter, Geschäftsführer des L&T Lengermann & Trieschmann Kaufhaus, auf neue Sitzmöglichkeiten und Time-out Zonen, um die Aufenthaltsqualität im Kaufhaus zu verbessern.

Für ihn spielt bei der Aufwertung innerstädtischer Flächen nicht nur ein vielseitiges Angebot, sondern auch die Architektur eine Rolle: Die Außenfassaden des L&T werden als Kommunikator zwischen den Besucher:innen der Stadt und dem Kaufhaus genutzt.

In der Stadtkantine diskutieren wir mit Herrn Ganter, wie Einzelhandel zur Erlebniswelt werden kann und wie Retail-as-a-Service-Konzepte im Zusammenhang mit größeren Flächen sinnvoll sein können.

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Best-Practice-Beispiel: Kaufhaus L&T

Lessons Learned aus der Stadtkantine #11

Konzept und Besuchsgrund sollten für Kund:innen / Besucher:innen der Innenstadt klar formuliert sein
Ein spannendes Sortiment, die innerstädtische Architektur sowie eine hohe Aufenthaltsqualität überzeugen potenzielle Kund:innen davon, in der Innenstadt – also vor Ort – zu kaufen.

Kooperationen fördern eine gesamtheitlich vitale Stadt
In der Zukunft brauchen wir Kooperationen, die über den eigenen Tellerrand hinausschauen und alle Elemente der Stadt zusammendenken. Der Mix in der Stadt ist entscheidend, es gibt immer etwas Neues zu entdecken.

Qualitätsvolle Freiräume mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen
Time-out-Zonen, Sitzgelegenheiten und „Schnatterzonen“ im Gebäude oder im öffentlichen Raum erhöhen die Verweildauer und -qualität.

Offenheit durch ansprechende Architektur
Offene Fassaden mit Bewegtbildern, ein großer Lichthof, der über alle Etagen reicht, und gläserne Elemente zwischen Verkaufsflächen und dem Fitnessstudio wirken einladend.

Die Fassade und Schaufenstergestaltung als bedeutendes Element für die Außendarstellung
Als Kommunikationselement zwischen dem Innen und dem Außen lockt es nicht nur potenzielle Kund:innen, sondern gestaltet auch den Außenraum für Besucher:innen der Innenstadt.

Nicht nur Produkte und Dienstleistungen, sondern ein gesamtes Erlebnis verkaufen
Emotionen werden durch Erlebnisse wie die Surfwelle, hochwertige Gastronomieangebote, Inszenierungen in den Schaufenstern und in den Innenhöfen erzeugt. So werden Besuchsanlässe geschaffen, die über das reine Warenangebot hinausgehen.

Qualität durch Eigenverantwortung sichern
Durch die Steuerung der eigenen Projekte, wie das hauseigene Gym, entsteht mehr Entscheidungsspielraum und ein ganzheitliches Konzept.

Klare Positionierung
Die klare Formulierung einer Zielgruppe erlaubt es, besser auf die Bedürfnisse der Besucher:innen einzugehen.

Es braucht Mut
Neue Flächenkonzepte stehen oft vor großen Herausforderungen und Bedenken, gerade in finanzieller Hinsicht. In vielen Fällen lohnt es sich, etwas zu wagen.

Copyright/Fotos: Thomas Ganter

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